Deutschland - Mongolei
Kaum ein anderer Flecken auf der Weltkarte
war Westdeutschen unbekannter, während der Osten Deutschlands bereits seit den
50er Jahren enge Kontakte unterhielt. Doch die deutsch-mongolischen Beziehungen
haben eine längere Geschichte. Die Mongolei übt seit fast 200 Jahren auf
deutsche einen unwiderstehlichen Reiz aus. Aufgrund persönlichen Sammeleifers
zahlreicher deutscher Ätze und Ingenieure kamen schon im 18.JH die ersten
Berichte und mongolischen Fundstücke an deutsche Hochschulen. Die
Freizeitforscher arbeiteten im sibirischen Kolonisationsgebiet, das einen
Schwerpunkt an der russischen Grenze zur Mongolei hatte, und blickten voll
Neugierde auf die hier heimische mongolische Bevölkerung. Deutsche Universität
wurden Zentren der Mongoleiforschung. Nach Häusern in Russland und vor der
Königlichen Bibliothek in Kopenhagen beherbergen sie noch heute die größte
Sammlung mongolischer Schriften außerhalb der Mongolei.Später begleiteten
zahlreiche deutsche forscher Sven Hedin. In den 20er Jahren, als die
Annähehrung zwischen dem deutschen Reich und der jungen Sowjetunion der
Mongolei Spielraum für vergleichbare Kontakte gab, errichtete die
Revolutionszentrum fiel die Wahl auf die Freie Schulgemeinde Wichersdorf, ein
ungewöhnliches Haus, im dem kritisches Denken im Vordergrund stand. Die kleine
Schulgruppe repräsentierte damals immerhin einen Anteil von 2,5 Prozent aller
Schüler weiterführender schulen.
1929 wurde sie kurzfristig zurückbeordert.
Viele fielen Verfolgungen zum Opfer, anderen gelang es. Bedeutende Positionen
in der Wissenschaft zu erreichen. Zu ihnen gehörte auch der Schriftsteller
Natsagdorj (s.S 100)Kontakte zu Deutschland wurden erst wieder nach dem Zweiten
Weltkrieg aufgenommen, dieses Mal zu dem sozialistischen deutschen Staat. Für
die DDR war die Mongolei ein Schwerpunkt ihrer Entwicklungspolitischen
Zusammenarbeit. Zahlreiche Entwicklungshelfer, große Stäbe in der Botschaft und
in mongolischen Behörden waren zum Teil viele Jahre in der Mongolei. Das
Interesse beruhte durchaus auf Gegenseitigkeit. Die Mongolei gehörte für DDR -
Bürger zu den exotischsten unter den erreichbaren Zielen.1990 war Deutsch nach
Russisch zweite Fremdsprache in der Mongolei, es wird 20 000 Menschen
beherrscht, und erst jetzt zunehmend Englisch überrundet.
Dank der friedlichen Revolution in der
Mongolei fielen 1990 alle Reisebeschränkungen für Ausländer, das vereinigte
Deutschland eröffnete eine Botschaft in Ulan Bator und unterstützt seitdem die
Mongolei großzügig bei entwicklungspolitischen Vorhaben. Für die Mongolen ist
Deutschland eines ihrer Träume. Händler bringen Bier aus Flensburg und München
ebenso wie Gebrauchtwagen aus Berlin und Bonn in die Steppe. Die Mongolische
Politik bezeichnet Deutschland als ihren wichtigsten Partner in Europa.
|