Die Przewalskij Pferdeok Auf
einer Forschungsreise in die Mongolei anno 1878 erhielt der russische General
und Forschungsreisende Oberst Nikolai Przewalskij den Schädel und das Fell
eines Pferdes geschenkt, das einem Kameljäger in der Gobi unverhofft vor die
Büchse gelaufen war.
Die
Belegstücke brachte er an den Zarenhof, wo der Zoologe J.S. Poliakow die
Trophäe einer eigenen Spezies von Wildpferden zuordnete und zu ehren seines
Entdeckers Equus przewalskij benannte. Gegen Ende der letzten Eiszeit lebten
diese Urpferde im gesamten Steppengürtel Europas und Asiens, der damals von der
Iberischen Halbinsel bis nach Ostasien reichte.
Klimatische
und ökologische Umstellungen brachten sie an den Rand des Aussterbens, und
lediglich durch die Übernahme als Haustiere erlebten sie weltweite Ausbreitung.
Doch die eigentlichen Wildpferde verloren an Lebensraum. Die Wüsten der
Mongolei waren die letzten Gebiete, in die sie sich aufgrund des zunehmenden
Weidedruckes und der menschlichen Besiedlung zuruckgezogen haben. Doch auch
hier wurde das Przewalskij - Pferd vermutlich spätestens in den 50er Jahren
ausgerottet. Als Nahrungskonkurrent zu den weiter vordringenden Nomaden und
ihren Herden wurde das Przewalskij gejagt und erbarmungslos verfolgt.
Das
Überleben der Art ist dem Hamburger Tierhändler Carl Hagenbeck und dem Grafen
Falz Fein, der in der Ukraine in Alkania Nowa ein großes Freigelände unterhielt,
zu verdanken.
Hagenbeks
Tierfänger brachten von Expeditionen 1901 und 1902 insgesamt 39 Wildpferde, die
meist als Fohlen gefangen und mit Hilfe von mongolischen Ponystuten aufgezogen
wurden, nach Europa. 
Von
diesem Bestand waren nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch nur 13 für die Zucht
geeignet. Sie sind die Stammeltern aller heute noch lebenden
Przewalskij-Pferde. Die Nachzüchtungen waren so erfolgreich, dass von etwa 1500
Tieren weltweit ausgegangen wird. Das Ponygroße Tier von etwa 1,40 m Schulterhöhe
mit dem beigefarbenen Fell, dem wie mit Mehl gepuderten Maul, zu diesem
Kennzeichen auch die kurze Bürstenmähne, der dunkle Aalstrich entlang
Wirbelsäule und die meist schwarzbraun gestiefelten Beine gehören, gilt als
Urahn aller heute bekannten Pferderassen. Verschiedene Forscher- und
Sponsorengruppen bemühen sich um die Wiedereingliederung des Przewalskij
Pferdes, das die Mongolen als TACHI bezeichnen, in der Mongolei.
Eine
erste Herde konnte im Sommer 1992 - dank der Finanzierung und Unterstützung
durch deutschen Geschäftsmann Christian Oswal - in ein Auswilderungsgehege im
Südwesten der Provinz Gobi-Altai gebracht werden. Hier wurden vor einigen
Jahrzehnten die letzten drei frei lebenden Tiere gesehen. Eine weitere Gruppe
wurde von der holländischen Züchterfamilie Boumann in einem Gehege 80 km
östlich von Ulaanbaatar angesiedelt. Ein drittes Projekt planen einige
europäische Zoos. |